Informationen zum Bereich Osteopathie

Untersuchung und Behandlung

Die osteopathische Untersuchung beginnt mit einer ausführlichen Betrachtung der Krankengeschichte.
Die Entwicklung der Beschwerden, lindernde und verschlimmernde Einflüsse und die bisherige Therapie werden ausführlich besprochen.
Da in der Osteopathie der ganze Mensch betrachtet wird und nicht nur die Beschwerden, die ihn aktuell plagen, kommt im Gespräch auch das berufliche und private Umfeld, mögliche Stressfaktoren oder andere auf die Psyche einwirkende Belastungen zur Sprache.
Anschließend wird beim ersten Termin eine sehr ausführliche Untersuchung durchgeführt. Auch hier steht der gesamte Patient im Mittelpunkt, nicht nur der Teil, der die aktuellen Beschwerden darstellt. Neben der Unterscheidung "Körper" und "Seele" teilen wir in der Osteopathie weitere Systeme ein, die zur Beurteilung des Gesamtbildes der Beschwerden untersucht werden.
Das "parietale System" entspricht dem Bewegungsapparat mit allen seinen Strukturen und auftretenden Störungen.
Das "viscerale System" entspricht den inneren Organen mit allen ihren Strukturen und Störungen, insbesondere im Bereich des Aufhängeapparates.
Das "craniosacrale System" entspricht dem Nervensystem mit allen seinen Strukturen und Störungen insbesondere des Eigenrhythmus.
Diese körperlichen Systeme beeinflussen sich gegenseitig und stehen in einem harmonischen Gleichgewicht. Dieses Gleichgewicht bedeutet Gesundheit.
Ein örtlich begrenzt auftretender Schmerz kann seine Ursache in jedem dieser Systeme haben. Die Ursache der Beschwerden, die der Patient empfindet, muss nicht zwingend an der Stelle des Körpers liegen, an der auch der Schmerz empfunden wird. Daher ist eine Untersuchung auch nicht schmerzender Regionen des Körpers ein wichtiger Teil der Behandlung.
Im Zentrum der Untersuchung liegen dabei nicht die strukturellen Schäden, die uns ein Röntgenbild zeigt, sondern Störungen im Zusammenspiel der Körperteile. Diese Funktionsstörungen sind keine Endzustände, sondern umkehrbar!
Die osteopathische Behandlung setzt dabei einen Reiz, der den Körper anhält, seine Selbstheilung zu aktivieren und einen ausgeglichenen, schmerzfreien Zustand wiederherzustellen.
Diese Selbstheilung braucht Zeit! Es ist daher nicht immer sinnvoll, viele Behandlungen in kurzen Abständen durchzuführen.
Sinnvoll sind kurze Behandlungsabstände bei "akuten" Problemen, wie dem "aus dem Nichts" einsetzenden Hexenschuss. Auch diesen liegen meist kompensierte Funktionsstörungen zu Grunde, die durch einen kleinen Impuls plötzlich zu einem Schmerzereignis führen.
Bestehen die Beschwerden schon lange Zeit - wir nennen dies einen "chronischen Schmerzzustand" -, so werden die Behandlungen in größeren Abständen durchgeführt, damit der Körper die Zeit zwischen den Behandlungen nutzen kann, die eingebrachten Reize auch zu verarbeiten.
Die Behandlung folgt Techniken, die vom US-amerikanischen Arzt Andrew Taylor STILL entwickelt wurden. Die Techniken und Behandlungsmethoden aus der Chirotherapie sind Bestandteil der Osteopathie, werden allerdings noch um weiterreichende Methoden und Techniken ergänzt. Viele osteopathische Techniken sind weiche Techniken, die sich durch die sanfte Mobilisation von Gewebe auszeichnen. Dabei wird der Patient in die Behandlung meist aktiv eingebunden. Auch werden regelhaft "Hausaufgaben" genannte Übungen für zu Hause mitgegeben, um die Selbstheilung des Körpers zu unterstützen.
Gesundheit entspricht Bewegung. Ohne Bewegung wird der Körper zunehmend Funktionseinschränkungen entwickeln, die letztlich zu Schmerzen führen. Der wesentliche Bestandteil einer erfolgreichen Therapie ist die Absicht, sein Leben nachhaltig zu verändern. Die osteopathische Behandlung unterstützt auf dem Weg dorthin, indem sie bestehende Funktionsstörungen der Selbstheilung zuführt. Nachhaltig wird die Behandlung durch den zunehmenden Gebrauch des Körpers, wie er vom "Hersteller" vorgesehen war:
Sinnvolle Bewegung

Wo im Körper Bewegung ist, ist Leben und Funktion.
Der Endzustand der Bewegungslosigkeit ist der Tod.

Was osteopathisch behandeln?

Die große Domäne der Osteopathie ist der Schmerz am Bewegungsapparat.
  • Hexenschuss
  • Ischiasbeschwerden
  • Schiefhals
  • Fibromyalgie
  • Bandscheibenschaden
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Tennisellenbogen
  • Schleudertrauma
  • nach Unfällen
  • Schmerzen bei Gelenkverschleiss
Bei vielen weiteren Problemen ist eine osteopathische Untersuchung sinnvoll und die Behandlung möglich. Beispielhaft seien die folgenden erwähnt:
  • Migräne
  • Kopfschmerzen
  • Zähneknirschen
  • Biss- und Kiefergelenksprobleme
  • Schlafstörungen
  • Tinnitus
  • Neuralgien
  • funktionelle Darmbeschwerden
  • Beschwerden in und nach Schwangerschaften
  • "Schreikinder"
  • Beschwerden des Säuglings nach der Geburt

Rechtliche Hinweise

Bitte beachten Sie folgende Hinweise, zu denen wir aus rechtlichen Gründen verpflichtet sind:
Wir benennen auch auf den folgenden Seiten Anwendungsgebiete insbesondere für die osteopathische Komponente der Praxis. Wir können - und wollen - kein "Heilversprechen" abgeben und können keine Garantie für eine Linderung, Besserung oder Heilung der Beschwerden aussprechen.
Für chronische Schmerzsyndrome insbesondere im Bereich der Wirbelsäule geht die Bundesärztekammer in der Regel von einer Wirksamkeit der osteopathischen Behandlung aus. Dies ist beispielsweise in einer Veröffentlichung im "Deutschen Ärzteblatt" näher erläutert.
Wissenschaftliche kontrollierte, doppelt verblindete Studien zur Wirksamkeit der beispielhaft aufgeführten Erkrankungsbilder liegen zur Zeit nicht vor. Diese lassen sich in der Methodik auch nur schlecht durchführen, da jede Behandlung sehr individuell durchgeführt wird. Daher ist es schwierig, Patientenpaare mit absolut gleicher Befund-/Behandlungskonstellation zu finden, die man zur Versuchs- und Kontrollgruppe zuordnen könnte.
Unter den gleichen Schwierigkeiten leiden die Vorhaben, die Wirksamkeit der Akupunktur wissenschaftlich korrekt zu belegen.